Bereits seit November 2022 steht im NLZ des SSV Ulm 1846 Fußball eine große Vitrine mit vielen Ausstellungsstücken.
Auf den ersten Blick sind es Utensilien, die einen Blick in die Geschichte des SSV Ulm 1846 geben: Ein altes Trikot, ein Wimpel, ein Mannschaftsfoto.
Doch bei genauerem Hinsehen wird deutlich: Es geht um weitaus mehr als um Fußball. Nämlich um Walter Vollweiler, der 1912 als Sohn eines jüdischen Viehhändlers in Ulm geborgen wurde und ehemaliger Spieler des Ulmer FV war. Dort machte er mit guten Leistungen auf sich Aufmerksam und wurde 1933 zu einem Lehrgang der Nationalmannschaft eingeladen. Er war der herausragende Torschütze in der höchsten deutschen Spielklasse für den Ulmer FV. Im gleichen Jahr erhielt er, wie alle jüdischen Vereinsmitglieder ein Schreiben, in dem ihm der Ausschluss aus dem Verein mitgeteilt wurde.
Seine weitere Karriere verbrachte Vollweiler in den USA und in Frankreich. 1991 verstarb er in New York. 1988 vollzog er den Anstoß des traditionellen Schwörmontags-Spiels des SSV Ulm 1846 gegen Fenerbahce Istanbul.
Der SSV Ulm 1846 Fussball hat sich dazu entschieden, mit der Ausstellung im NLZ an die dunkle Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland aber auch innerhalb des Vereins zu erinnern und damit den Besuchern und besonders den Nachwuchsspielern dieses wichtige Thema näher zu bringen.
Die Vitrine sowie die Geschichte von Walter Vollweiler wird immer wieder in Präventionsveranstaltungen mit den Nachwuchsteams zum Thema Antisemitismus eingebunden.
Entwickelt wurde dieses Projekt von Peter Trefzger, pädagogischer Leiter im Nachwuchsleistungzentrum, zusammen mit Fritz Glauninger, der als Archivar des SSV Ulm 1846 die Geschichte genauestens kennt.