Das Heimspiel im Donaustadion gegen den 1. FC Köln endet mit einem 0:1.
JOHANNES REICHERT: Ich glaube, wenn man das Spiel heute wieder gesehen hat, wiederholt sich eigentlich unsere komplette Saison bis hierhin. Wir machen ein sehr gutes Spiel, haben eigentlich alles im Griff, und haben Gelegenheiten, selber in Führung zu gehen. Wir bekommen dann hinten raus durch eine Nachlässigkeit das Gegentor und stehen wieder mit 0 Punkten da. Wir wollten heute unbedingt gewinnen, haben es wieder nicht geschafft, obwohl wir es meiner Meinung nach, hätten verdient gehabt. Zumindest hätten wir einen Punkt verdient und jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da. Wenn wir selber nicht wirklich alle Gelegenheiten nutzen, die wir bekommen, dann werden wir einfach bestraft.
THOMAS WÖRLE: Ich denke, dass wir sehr gut in die erste Halbzeit reingekommen sind. Wir haben eine kleine Doppelchance gehabt, dann haben wir ein Ballgewinn, wo wir, ein Tor machen können. Danach kam allerdings dann Köln immer besser ins Spiel, haben immer mehr das Spiel kontrolliert, das habe ich auch gesehen, auch über den Ballbesitz. Da haben wir natürlich schon zwei, drei, vier gefährliche Momente überstehen müssen. Keine vielleicht tausendprozentigen Torchancen, aber es waren schon sehr gefährliche Dinger dabei, wo mal ein Tor fallen kann. Wir haben uns dann gegen Ende der ersten Halbzeit wieder ein bisschen nach vorne gearbeitet. Da habe ich in der ersten Halbzeit klar Vorteile für Köln gesehen. In der zweiten Halbzeit war es, glaube ich, unsere Halbzeit. Wir haben richtig Druck gemacht in einem schweren Spiel und den Kampf komplett angenommen. Wir haben es hinbekommen, dass die Kölner Mannschaft, keinen möglichen Torabschluss hatte über eine ganz lange Zeit im Spiel. In der zweiten Halbzeit hingegen haben wir mehrfach die Torgefahr ausgestrahlt. Wir haben mit Oliver Batista Meier einen sehr gefährlichen Abschluss gehabt, der an den Pfosten geht. Wir haben mit Semir Telalovic, die Chance des Spiels, der quasi alleine auf den Torwart zuläuft, dann verspringt leider der Ball nochmal. Ich bin mir sicher, wenn wir das Tor machen, was ich als verdient empfunden hätte, aufgrund der zweiten Halbzeit, dann gewinnen wir das Spiel hier. Leider machen wir das nicht. Das müssen wir uns natürlich dann auch ankreiden. Und dann gibt es eine Situation, die uns alles nimmt. Eigentlich eine total ungefährliche Situation, ein eigener Abstoß, wo wir eigentlich organisiert sind, nicht ganz, aber top abgesichert sind. Und dann uns nicht gut verhalten, da werden wir, in meinem Gefühl, ein bisschen überrannt von Köln, die das dann eiskalt ausnutzen. Und dann ist es eine Aktion, die am Ende den Unterschied heute macht, in diesem Spiel. Das tut unfassbar weh, weil wir hätten einen Punkt verdient gehabt und mit ein bisschen Glück, wenn wir das 1-0 machen, dann gewinnen wir das Spiel sogar. Aber ich denke, aufgrund beider Halbzeiten wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Von daher ist es für uns heute sehr, sehr bitter.
GERHARD STRUBER, CHEFTRAINER 1. FC KÖLN: Wir haben gewusst, auch der Gegner steht mit dem Rücken an der Wand und wird alles in die Waagschale werfen. Wir sind ganz gut reinmarschiert in diese erste Halbzeit. Ich glaube, auch mit den Rahmenbedingungen, wo es mit der Feldqualität, gar nicht so einfach war, hier kontrolliert ins Spiel zu kommen. Ich finde, das haben wir gut hingebracht. Wir haben auch über die erste Halbzeit es immer wieder geschafft, 30, 35 Minuten lang den Gegner vor Probleme zu stellen. Aus unserer neuen, formierten Systematik auch richtig gute Chancen herausgespielt. Ob das über den eigenen Ballbesitz war, dann auch über das Umschalten, da waren wir schon sehr gut, haben viel kontrolliert, wenig zulassen. Wir haben nach der Pause ein bisschen Glück gebraucht. Nach einem Stangenschuss haben wir ein bisschen diesen Spielfluss verloren, aber nie den Glauben, es für uns regeln zu können, und haben dann durch einen schönen Moment das 1-0 hergestellt. Ich finde, dass es über die gesamte Spielzeit ein verdienter Sieg war, weil wir über beide Halbzeiten das einfach um ein Stückchen besser gemacht haben, wie der Gegner und somit der Sieg aus meiner Sicht auch verdient und in Ordnung geht.
