„Jede Woche irgendwas Unglückliches“ – Die Stimmen zum Spiel

Tom Gaal:
Ich weiß nicht, ob man mittlerweile lachen oder weinen soll, weil es jede Woche irgendwas Unglückliches ist, wenn wir verlieren oder nicht gewinnen. Natürlich müssen wir uns das ankreiden, wir haben die Chancen nicht gemacht, wir haben wieder mal ein klasse Spiel gemacht, finde ich. […] Ich glaube, ich habe alles gemacht, gebetet, um alles an meine Seite zu holen. Letztendlich hat es nicht gereicht. Dafür gibt es die Technik, dann war es wohl Abseits, auch wenn es knapp war. Ja, und vorne, ich finde, wir spielen super raus und der letzte Touch, der letzte Schuss, der letzte Pass fehlt vielleicht noch, aber es ist auch ein Prozess. Wir machen da Fortschritte, gegen Regensburg machen wir fünf und jetzt machen wir drei Mal Null. So ist es halt. 

Max Brandt: 
Ich glaube erstmal, das wir echt ein starkes Spiel gemacht haben. Das ist immer so ein bisschen das Quäntchen, das fehlt, das wir noch auf unsere Seite ziehen müssen. Ja, mit dem Tor ist es natürlich sehr schade. Ich hätte es Tom auf jeden Fall sehr gegönnt (…). Am Ende verziehe ich ein bisschen, das ist echt schade. Aber wir müssen weitermachen, es hilft nichts. Und nächste Woche greifen wir wieder an. […] Auf jeden Fall ein großes Kompliment an die Mannschaft, wir marschieren unter der Woche, am Wochenende, es ist egal, ob wir zurückliegen, ob wir führen, wir geben immer Gas und wollen auch den Fans etwas zurückgeben. Die unterstützen uns sehr, die ganze Saison schon. Und ja, wie gesagt, wir müssen weitermachen, es hilft nichts. […] Jedes Spiel ist wichtig, natürlich in Braunschweig nochmal wichtiger, weil es ein direkter Konkurrent ist. Wir geben weiter Gas. Es sind noch genug Spiele zu spielen und wir werden unsere Punkte holen.

Thomas Wörle:
Ja, ich denke auch, dass es zu Beginn so war, dass wir in der Anfangsphase noch nicht ganz so drin waren. Da war Elversberg sicherlich ein bisschen tonangebend. Da gab es dann diese eine Chance, wo der Ball in den Rückraum kommt und Asslani zum Abschluss kommt. Aber dann sind wir nach und nach immer besser rein gekommen. Und dann, glaube ich, haben wir eine sehr couragierte, fulminante erste Halbzeit gespielt, wo wir, glaube ich, über weite Strecken der ersten Halbzeit tonangebend waren. Wenn ich die Chancen sehe im Laufe der ersten Halbzeit und die Chancen im Laufe der zweiten Halbzeit, nicht nur die Anzahl, wo wir glaube ich ein Plus hatten, sondern auch die Qualität der Chancen, dann können, müssen wir dieses Spiel natürlich gewinnen. Ich denke, dann sind wir in der ersten Halbzeit durch Oliver Batista Meier, einmal per Kopfball, dann nochmal die Chance, auch ein Pass in den Rückraum, die, glaube ich, ein riesiges Ding war, nahe am Tor. Wir hatten eine Kopfballchance von Luca Hyryläinen nach einer Ecke, eine Chance mit der Schulter von Tom Gaal, um mal ein paar zu nennen (…). Wir haben Mittel und Wegen gefunden, um die diszipliniert verteidigende Mannschaft von Elversberg hier und da mal aufzureißen. Das ist uns ein paar Mal gelungen. Im Gegenzug war es natürlich so, dass es immer wieder gefährlich war, weil Elversberg dann auch mal mannorientiert, super auflösen kann mit ihrer Spielstärke oder eben auch im Umschalten sehr gefährlich ist. Aber, (…) ich finde, dass wir über 90 Minuten hinweg wirklich richtig gut verteidigt haben. Eine so starke Offensive, wie die Elversberger haben wir kaum zur Geltung kommen lassen. Das ist schon mal ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Und darüber hinaus haben wir dann auch in der zweiten Halbzeit, so eine Phase gehabt, nach der Halbzeitpause, wo wir nicht wirklich drin waren. Da kam dann Elversberg mehr auf und hatte mehr vom Ball, ohne dass es wirklich gefährlich wurde. Und dann sind wir aber nach und nach wieder besser rein gekommen. Und ja, wir machen dann das 1-0. Ich glaube, beide Mannschaften sind davon ausgegangen, dass es ein reguläres Tor ist. Abseits nach einer Ecke gibt es auch nicht allzu oft. […] Das ist leider so für uns. Das ist sehr bitter. […] Aber okay, wir sind weitergegangen. Ich finde, dass wir dann hinten raus, auch in einem sehr umkämpften Spiel, nochmal wirklich drei, vier super gefährliche Aktionen hatten. Schuss aus der Drehung, Lennart Stoll, langer Ball von Kolbe auf Röser, der sich dann durchsetzt (…). Wir hatten Max Brandt ans Außennetz, um ein paar zu nennen. Ich habe eine unglaublich willensstarke, couragierte Mannschaft von uns gesehen, die heute wieder, auch anhand von der Statistik, eigentlich relativ viel gebracht hat, um sich gegen eine starke Elversberger Mannschaft, dann ganz knapp durchzusetzen und drei Punkte zu holen. Leider hat es dafür nicht gereicht.

Markus Thiele: Diese vielen hauchdünnen VAR-Entscheidungen gegen uns in dieser Saison sind extrem bitter – und dennoch müssen wir dieses Spiel gewinnen. Ich habe langsam genug von Ergebnissen, die nicht den Spielverlauf widerspiegeln.

Horst Steffen, Cheftrainer SV Elversberg:
Ich bin natürlich glücklich über den Punkt, den wir gewonnen haben, weil das Spiel das auch nicht anders hergab, muss man sagen. Wir hatten in der Anfangsphase Situationen, wo ich sage, da läuft der Plan, bis wir dann zu den Pässen kamen, die dann Richtung Sechzehner hätten kommen können. Da war meist Endstation, sodass die ganz guten Ideen, die da waren, nicht zu Torchancen geführt haben. Im Gegensatz dazu hatten wir immer wieder auch Chancen hinzunehmen, die dann nicht verwertet wurden von Ulmer Seite. In der zweiten Halbzeit gab es dann noch weniger klare Angriffe von unserer Seite, wo die Spielstruktur auch gelitten hat. Wir haben viele lange Bälle gespielt, was nicht unsere Kernkompetenz, nicht unsere Stärke ist. Da haben wir wenig Mittel gefunden, uns durch zu kombinieren, was zum Teil an den Ulmern lag, wie sie das attackiert haben, wie sie verteidigt haben, dass wir so gut wie gar keine Torchance hatten, bis auf das Geschenk kurz vor Schluss. Das gab es nicht häufig, hat eben auch mit der Verteidigungsart von Ulm zu tun. […] Und dann müssen wir eben auch mit den Zentimetern leben, da von Glück sprechen, dass es eben Abseits war. Ich hatte gedacht, das ist ein Ding, das ist drin, jetzt liegen wir 0:1 hinten. Ja, so ist das immer wieder, dass Themen dann eben dadurch entschieden werden. Das sind Zentimeter. Und es wäre dann 1:0 für Ulm gestanden, ob wir dann zurückgekommen wären und einen Punkt mitgenommen hätten, weiß ich nicht. So können wir uns über einen Punkt freuen, weil ich sage, die Art und Weise hat nicht viel mehr zugelassen, als einen Punkt mitzunehmen.