Der SSV unterliegt dem FC Bayern München nach einer sehenswerten Partie im Donaustadion mit 0:4.
AUSGANGSLAGE
Am 16.08.2024 stehen sich unter den Flutlichtmasten des Donaustadions das erste Mal seit 24 Jahren der SSV Ulm 1846 Fussball und der FC Bayern München wieder gegenüber. Anlässlich der 1. Runde im DFB-Pokal 2024/2025 reist der Rekordmeister zu seinem ersten Pflichtspiel der Saison an die Donau. Die Spatzen und die Bayern werden bereits sehnsüchtig vom ausverkauften Donaustadion erwartet, als Schiedsricher der Partie, Sven Jablonski, pünktlich um 20:45 Uhr den Anstoß freigibt. Die Ulmer Spatzen spielen gewohnt in weiss-schwarz, die Münchner in rot.
SPIELVERLAUF
Die Spatzen starten mit dem Rückenwind eines prall gefüllten Donaustadions in die Partie am Freitagabend und bieten dem Rekordpokalsieger ab der ersten Minute die Stirn. Den Münchnern gehört nach zwei gespielten Minuten zwar der erste Eckball, doch die Elf von Coach Wörle ist gut eingestellt, kann durch den Abschluss von Krattenmacher und einen Kopfball nach nur sieben Spielminuten bereits die ersten beiden Offensivaktionen vorweisen, die jedoch zu ungefährlich für das von Manuel Neuer gehütete Tor sind.
In der 12. Spielminute kommen die Münchner über die rechte Spielseite erstmals vor das Ulmer Gehäuse, der Abpraller von Christian Ortag nach Schuss von Kimmich hüpft vor die Füße von Thomas Müller, welcher wuchtig in das rechte Eck zur 0:1-Führung der Bayern einnetzen kann.
Nur drei Spielminuten später greift die Abseitsfalle des SSV nach einem langen Ball von Kim auf Gnabry nicht optimal, weshalb dieser und Müller, gejagt von vier Ulmern, in Richtung des Ulmer Gebälk marschieren können. Den Querpass von Gnabry vergoldet Thomas Müller mit einem Linksschuss aus kurzer Distanz zum Doppelpack und erhöht somit auf 0:2. Nach dem zweiten Treffer spielt der Rekordpokalsieger ein dominantes und weitestgehend ungefährdetes Spiel, bis nach 30‘ Minuten eine Phase anbricht, in welcher die Spatzen nach zwischenzeitlichem Mühen wieder besser in die Partie finden. Überschattet wird die gute Phase der Ulm-Elf jedoch von der Verletzung des Spatzen-Keepers Christian Ortag, welcher nach einer Klärungsaktion von Niklas Kolbe im eigenen Strafraum dessen Knie an den Kopf bekommt. Der Ulmer Stammkeeper kann das Spiel nicht fortsetzen und verlässt mit einer sichtbaren Beule auf der Stirn den Rasenplatz in Richtung Kabine. Für den ausgewechselten Ortag kommt Ersatzkeeper Marvin Seybold ins Spiel und damit zu seinem DFB-Pokal Debüt. Für die Spatzen gibt es nach der langen Verletzungspause immer wieder Szenenapplaus im Donaustadion, doch der FCB kombiniert sich stets gefährlich durch die Ulmer Reihen, der letzte Pass gelingt ihnen jedoch nicht, so treten beide Mannschaften beim Stand von 0:2 den Gang in die Kabine an.
Kurz nach dem Seitenwechsel bietet sich den 17.400 Zuschauern im Donaustadion dann die beste Ulmer Phase im gesamten Spiel – sinnbildlich hierfür ist die Doppelchance von Higl und Chessa in der 60. Spielminute, die jedoch kein echtes Problem für den Münchner Schlussmann darstellt. Nur vier Minuten später wird es im Donaustadion erneut ohrenbetäubend Laut, als Serge Gnabry einen Ball im Sechzehner im Bereich von Schulter und Oberarm annimmt. Einige Ulmer reklamieren, doch der Pfiff von Sven Jablonski bleibt aus.
Die Münchner kommen knapp 20 Minuten vor Spielende dann allmählich wieder in ihren gewünschten Spielfluss und können vorne klare Torchancen herausspielen, so legt sich Coman in Minute 74‘ den Ball im Sechzehner rechts an Reichert vorbei und kommt dann zu Fall – aber auch hier entscheidet Jablonski auf Weiterspielen. Nach 79‘ gespielten Minuten rollen die Bayern, nun wieder mit deutlich mehr Spielanteilen und in Persona von drei Jokern auf die Ulmer Abwehr zu. Der Neuankömmling Olise geht nach einem langen Ball von Kane an Kolbe vorbei und legt auf den eingelaufenen Coman quer, welcher in Bedrängnis zum 0:3 einschieben kann.
Auch die Schlussminuten gestaltet größtenteils der FCB, trifft kurz vor Schluss durch Harry Kane per Kopfball noch zum 0:4.
FAZIT & AUSBLICK
Die Spatzen starten gut in die Partie am Freitagabend, verlieren nach dem schnellen Doppelpack von Thomas Müller jedoch etwas die Linie. Nach einer mühsamen Viertelstunde kommt die Elf von Wörle wieder besser ins Spiel, kann immer wieder Akzente setzen und lässt kaum Großchancen für den Rekordmeister zu. Nach dem Seitenwechsel intensivieren die Spatzen nochmals ihre Bemühungen, doch der Treffer gegen den FCB möchte nicht fallen, so bleibt Raum für die individuelle Klasse der Akteure in Rot, die letztlich überzeugend mit 0:4 gewinnen.
Für die Spatzen geht es am kommenden Sonntag mit einem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga wieder darum, die ersten Punkte der Saison einzufahren. Anpfiff der Partie ist um 13:30 Uhr. Der FC Bayern München testet unter der Woche gegen Zürich bevor am Sonntag mit dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg die erste Aufgabe in der Bundesliga wartet.
AUFSTELLUNGEN
SSV: Ortag (37′ Seybold), Kolbe, Strompf, Reichert, Rösch, Stoll, Hyryläinen, Brandt (78′ Kölle), Chessa (62′ Keller), Krattenmacher (62′ Meier), Higl (78′ Telalovic)
FCB: Neuer, Stanisic, Kim, Upamecano (85′ Davies), Guerreiro, Kimmich, Pavlovic (77′ Palhinha), Gnabry (77′ Olise), Musiala (63′ Kane), Tel (63′ Coman), Müller
KARTEN
Hyryläinen, Reichert | Kimmich
ZUSCHAUER
17.400