Der SSV Ulm 1846 Fussball verliert am 5. Spieltag der 2. Bundesliga gegen den Club aus Nürnberg mit 1:2.
AUSGANGSLAGE
Als sich der SSV Ulm 1846 Fussball und der 1. FC Nürnberg am heutigen Samstagmittag gegenüberstehen, fiebern im ausverkauften Donaustadion rund 17.400 Spatzen-Fans und Nürnberger um 13.00 Uhr dem Anpfiff von Schiedsrichter Wolfgang Haslberger entgegen. Erstmals seit der Partie im DFB-Pokal 2021/2022 trafen der SSV und der Club wieder in einem Pflichtspiel aufeinander. Damals verloren die viertklassigen Spatzen bei der Debütpartie von Spatzen-Chefcoach Thomas Wörle noch mit 0:1 als klarer Ausseinseiter, doch heute durfte man in Ulm auf ausgeglichenere Chancenverhältnisse hoffen. Die Gäste aus Nürnberg spielen ganz in Rot, die Spatzen in Schwarz-Weiss.
SPIELVERLAUF
Nach kurzem beidseitigem Abtasten setzt der SSV früh die ersten offensiven Akzente, so kommt Krattenmacher auf Höhe des Sechzehners nach einem Einwurf an den Ball, lässt zwei Nürnberger stehen und gibt ab auf Hyryläinen der sich ein Herz nimmt und aus 14 Metern abzieht. Sein wuchtiger Abschluss wird allerdings von Knoche abgefälscht und landet knapp rechts neben dem Kasten des Nürnberger Keepers Reichert. Der daraus resultierende Eckball sucht und findet den einlaufenden Strompf am langen Pfosten, welcher per Kopf in der Mitte abermals Hyryläinen findet. Der 1,97m große Finne setzt den Kopfball allerdings knapp über die Latte.
Nach einer soliden Anfangsviertelstunde schleichen sich im Ulmer Spielaufbau zunehmend kleine Fehler ein, so kann Jander einen Fehlpass in der Hintermannschaft der Spatzen abfangen und läuft auf das von Ortag gehütete Gehäuse zu. Den strammen Schuss aus kurzer Distanz kann der Ulmer Keeper jedoch entschärfen. In der Folgezeit beruhigt sich das Spiel, so kann keines der beiden Teams nennenswerte Offensivaktionen vermerken. Nach knapp einer halben Stunde erfolgt dann die erste verletzungsbedingte Auswechslung auf Seiten der Ulmer. Stoll klagt über muskuläre Probleme und wird fortan durch Allgeier ersetzt. Die Nürnberger nehmen in dieser Phase allmählig das Spielgerät an sich und so kommt es bei einem Vorstoß der Clubberer zum Zweikampf zwischen Maier und Justvan. Der Ulmer Mittelfeldspieler holt Justvan rund 25 Meter vom Tor entfernt von den Beinen. Den fälligen Freistoß setzt Castrop haarscharf über das Lattenkreuz.
Kurz vor der Halbzeitpause (45′) hebt Jander im Zweikampf mit Nelson das Bein zu hoch und trifft damit nicht nur den Ulmer Außenspieler und wird deshalb mit Gelb verwarnt, sondern auch den Nürnberger Jeltsch am Kopf. Nach kurzer Behandlungspause inklusive Kopfverband für den Innenverteidiger kann das Spiel fortgesetzt werden. Kurze Zeit später bittet Haslberger zum Gang in die Kabine.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel spielen sich die Gäste im Strafraum in Persona von Justvan frei und kommen per Heber zum Abschluss. In letzter Sekunde rauscht Strompf auf der Linie an uns klärt den sicher geglaubten Führungstreffer (47′) per Monstergrätsche zum Eckball, welcher nichts einbringen kann. Auf der Gegenseite kommen die Spatzen nur wenige Minuten später durch Reichert und Telalovic gefährlich in das Nürnberger Hoheitsgebiet. Reicherts Flanke auf den zweiten Pfosten sucht und findet den ulmer Neuzugang aus England, welcher sich in die Lüfte schraubt und sehenswert zur 1:0-Führung einnickt (51′). Nur vier Spielminuten später sind es Chessa und Krattenmacher von links die sich gemeinsam durch die letzte Instanz der Nürnberger durchtanken. Die Flanke von Chessa verwertet Krattenmacher per Schulter in die Maschen und lässt das Donaustadion dadurch beben. Die Spatzen jubeln jedoch vergebens, nach Check durch den Videobeweis revidiert Haslberger seine ursprüngliche Entscheidung und entscheidet auf Handspiel (55′). Gerade noch im Glück, müssen die Spatzen nicht einmal zehn Minuten später dann den bitteren Ausgleich hinnehmen, als Tzimas Strompf im Rücken davon läuft und aus acht Metern per Kopf den Ausgleich erzielen kann (64′). In der 70. Spielminute kann der auffällige Krattenmacher nach einem Dribbling durch vier Rote hindurch aus 16 Metern abschließen. Der Ball landet jedoch links über dem Tor.
Zehn Minuten später ist es erneut Krattenmacher, der das Duell um den Ball gewinnt und Telalovic bis an den Rand des Fünfmeterraums schickt, doch der stramme Schuss des Schützen zum 1:0 landet am Aussennetz (80′).
Kurz vor Ablauf der regülären Spielzeit kommen die Clubberer nochmals gefährlich vor den Kasten von Ortag als sich Knoche gegen Strompf per Kopf durchsetzt. Der Ulmer Schlussmann reagiert gedankenschnell und hält die Spatzen mit einer Glanzparade im Spiel.
In der Schlussphase der Partie geht es Schlag auf Schlag, erst setzt Strompf seinen Kopfball vor dem Nürnberger Gebälk aus aussichtsreicher Position neben den Torpfosten dann wird Duman von Ulrich auf der Gegenseite im Strafraum zu Fall gebracht und der Unparteiische zeigt sofort auf den Punkt (90+5′). Nach Videocheck bleibt der Strafstoß bestehen, so dass in der 90+8. Minute Schleimer anläuft, schießt und dann mitansehen muss wie Ortag seinen flach links platzierten Elfmeter von der Linie kratzt. Der Jubel im Donaustadion abermals groß, wird erneut durch Haslberger getrübt, als dieser die erneute Ausführung des Strafstoßes verkündet. Der Ulmer Keeper war im Vorfeld des Schusses zu früh von der Linie getreten.
Für die Wiederholung schnappt sich Duman das Spielgerät und versenkt das Leder per Heber in der Tormitte zur 1:2-Führung für den Club.
Unmittelbar nach dem darauffolgenden Anstoß rennt der Nürnberger Torschütze Tzimas den Ulmer Brandt um und wird per roter Karte des Feldes verwiesen. Kurz danach ist dann auch für die verbleibenden 21 Akteure auf dem Platz Schluss und der SSV verliert im Donaustadion vor ausverkauften Rängen unglücklich mit 1:2.
FAZIT & AUSBLICK
Die Ulmer Spatzen zeigen über weite Strecken eine engagierte Leistung, belohnen sich zwischenzeitlich auch mit der Führung. Letztlich fehlt den Ulmern in der Partie am Samstagmittag zu dem ersten Heimpunkt eine Nasenspitze an Glück, weshalb man sich dem Club mit 1:2 geschlagen geben muss.
Die Clubberer empfangen nach dem Sieg in Ulm am kommenden Wochenende die Hertha aus Berlin im heimischen Max-Morlock-Stadion. Unsere Spatzen müssen sich derweil am Sonntag, 22.09.2024, der Elf von Elversberg-Coach Horst Steffen in der Ursapharm-Arena stellen und erneut um Punkte kämpfen.
AUFSTELLUNGEN
SSV: Ortag – Reichert, Kolbe, Strompf – Stoll (27′ Allgeier), Maier (45′ Brandt), Rösch, Hyryläinen (81′ Ulrich) – Krattenmacher, Telalovic (81′ Higl), Nelson (45′ Chessa)
FCN: Reichert – Knoche, Flick, Jeltsch – Soares, Jander (90+13′ Karafiat), Justvan (67′ Duman), Castrop – Forkel (58′ Okunuki), Goller (58′ Tzimas), Schleimer
KARTEN
Gelb: Maier, Reichert, Ulrich, Brandt, Ortag | Justvan, Castrop, Jander, Soares, Okunuki, Duman
Rot: Tzimas
ZUSCHAUER
17.400