1:1 – Die Spatzen mit dem fünften Unentschieden in Folge

Am Ende einer hart umkämpften Partie zwischen dem SSV Ulm 1846 Fussball und der SpVgg Greuther Fürth müssen sich aufopferungsvolle Spatzen mit einem Unentschieden zufriedengeben.
Den einzigen Ulmer Treffer im Spiel erzielt Semir Telalovic per Elfmeter in der 45. Spielminute.

Ausgangslage
Die Spatzen gegen die Kleeblätter, ein Duell, das es zwischenzeitlich für über 20 Jahre nicht mehr in einem Pflichtspiel gegeben hatte, kehrt am 14. Spieltag der 2. Bundesliga 2024/2025 auf die Profifußballbühne zurück. Trotz der insgesamt besseren Statistik zugunsten der Gäste (27 Spiele, 14 Siege) blickt man in Ulm gerne zurück auf die Begegnungen mit den Grün-Weißen. Das vorletzte Mal, als man im damals ausverkauften Donaustadion (19.000) auf die Fürther traf, genügte gegen die SpVgg ein 0:0 am 34. Spieltag der 2. Bundesliga 99/00 zum Sensationsaufstieg der Spatzen in den deutschen Fußballhimmel. Rund 25 Jahre später gastiert die Elf von Jan Siewert nun erneut im Ulmer Donaustadion. Gespannt fiebern über 15.500 Spatzen-Fans am Sonntagmittag um 13.30 Uhr dem Anpfiff entgegen, als Schiedsrichter Patrick Schwengers die Partie freigibt.
Die Spatzen spielen erstmals in ihren schwarzen Auswärtstrikots, die Gäste aus Fürth ziert das klassische Weiß-Grün.

Spielverlauf
In einer wilden Anfangsviertelstunde überzeugen die Gäste aus Fürth mit gutem Angriffspressing während die Spatzen ihrerseits um Spielfluss bemüht sind. In der 13. Spielminute setzt sich Krattenmacher erstmals über die linke Angriffsseite durch, sein Rechtsschuss an den langen Pfosten verpasst der einlaufende Röser allerdings deutlich. Kurz darauf sorgt der Videoschiedsrichter in Ulm für aufsehen. In der Entstehung des vorangegangenen Ballgewinns trifft Gießelmanns Schussversuch aus rund 20 Metern den sich wegdrehenden Röser aus kurzer Distanz an der Hand. Nach zweiminütiger Revision entscheidet Schiedsrichter Patrick Schwengers auf ein strafbares Handspiel und Elfmeter für die Gäste aus Fürth (15′). Den fälligen Elfmeter verwandelt der 29-jährige Goalscorer Julian Green souverän im rechten unteren Eck (16′).
Die Ulmer Antwort auf den frühen Gegentreffer lässt nicht lange auf sich warten, so tankt sich Telalovic in Minute 21′ durch die Fürther Abwehrreihen und gibt letztlich auf Röser, welcher Maß nimmt und die Kugel per Flachschuss im Netz der Kleeblätter versenkt (21′). Der ausgelassene Jubel im Donaustadion ist aber nur von kurzer Dauer. Kurz nachdem der Ball im Netz einschlägt entscheidet der Linienrichter auf Abseitsstellung, welche nach einer Unterbrechungspause durch den VAR bestätigt wird. (22′).
Die Spatzen finden nach dem aberkannten Ausgleichstreffer besser ins Spiel, mühsam erarbeitete Offensivaktionen können durch die Fürther Hintermannschaft allerdings konsequent vereitelt werden. In Minute 41′ ist es der auffällige Krattenmacher der bis in den Strafraum vordringen kann und während des Laufduells mit Dietz zu Boden geht. Ein Pfiff durch Schiedsrichter Schwengers bleibt zunächst aus, dann schaltet sich das dritte Mal innerhalb einer Hälfte der Videoschiedsrichter ein und bittet den Unparteiischen zum Bildschirm (43′). Im Duell mit Krattenmacher trifft Dietz die Ulmer Nummer 30 mit dem Arm im Gesicht und bringt ihn zu Fall – die regelwidrige Berührung hat wie auch auf der Gegenseite einen Strafstoß zur Folge. Für die Spatzen tritt Semir Telalovic, welcher bereits in Berlin für die Ulmer Knipsen konnte, zum Punkt und platziert das Leder nach verzögertem Anlauf erfolgreich im rechten unteren Eck (45′).
Trotz der vorangeschrittenen Zeit in Hälfte eins ist in Ulm mit dem Ausgleich der Halbzeitpfiff noch nicht in Sicht, der dreimalige VAR sowie eine Verletzungsunterbrechung des Fürther Torhüters summieren sich auf insgesamt acht Minuten Nachspielzeit in den ersten 45 Minuten.
Trotz der großzügigen Zugabe treten die beiden Mannschaften beim Spielstand von 1:1 den Gang in die Kabine an.

In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel bietet sich den 15.599 Zuschauern im Donaustadion ein Chancenfeuerwerk, bei welchem sowohl die Gäste (49′ Kopfball Gießelmann) als auch die Spatzen (50′ Abschluss Brandt, 51′ Abschluss Telalovic) aussichtsreiche Möglichkeiten nicht zu nutzen wissen. In Folge einer heißen Anfangsphase beruhigt sich die Partie mit zunehmender Zeit in der zweiten Spielhälfte, so baut sich ein in der ersten Hälfte zu vermissender Spielfluss allmählig auf, der die Ulmer zu deutlich klareren Offensivaktionen befähigt. In Minute 76′ kann Keller über die linke Außenbahn gleich an mehreren Gegenspielern vorbeiziehen und bahnt sich seinen Weg ins Zentrum des Sechzehners – der darauffolgende Flachschuss stellt allerdings kein Problem für Noll im Kasten der SpVgg dar (76′). Nur drei Zeigerumdrehungen später bedient Krattenmacher den einlaufenden Higl mit einem sehenswerten Steckpass. Der kurz zuvor eingewechselte Higl ist verfolgt von Itter auf und davon, entscheidet sich frei vor Noll allerdings für das Zuspiel auf den mitlaufenden Khavic. In höchster Not gelingt es Itter seine Fußspitze in den Passweg zu stellen und die Chance damit zu vereiteln (79′). In der Schlussviertelstunde erhöhen die Spatzen nochmal den Druck, doch der Luckypunch am Sonntagmittag bleibt aus.

 

Fazit & Ausblick
Ulm und Fürth teilen sich nach einer packenden Partie mit wenig Spielfluss in der ersten Hälfte im Donaustadion die Punkte. Nach dem Seitenwechsel bietet sich sowohl den Gästen als auch den Ulmern die Möglichkeit zum Lucky Punch – die spielentscheidende Szene bleibt letztlich aber aus.
Für die Spatzen steht am kommenden Samstag, 07.12.2024, die nächste schwere Aufgabe zu Gast beim aktuellen Tabellenvierten aus Hannover an. Anpfiff der Partie in der Heinz von Heiden Arena ist um 13.00 Uhr.
Für die Gäste des Kleeblatts geht es am kommenden Wochenende gegen die Hertha aus Berlin, Anpfiff der Partie am Samstag ist um 13.00 Uhr.

Aufstellungen
SSV Ulm 1846 Fussball: Thiede – Allgeier (64′ Reichert), Strompf, Kolbe – Meier, Brandt (77′ Chessa), Keller, Hyryläinen – Röser (64′ Kahvic), Telalovic (78′ Higl), Krattenmacher (88′ Castelle)

SpVgg Greuther Fürth: Noll – Itter, Dietz, Michalski – Gießelmann, Green, Banse (70′ Jung), Meyerhöfer (82′ Münz) – Massimo (83′ Müller), Hrgota, Mustapha (70′ Futkeu)

Karten
Keller, Hyryläinen, Strompf, Thiede, Allgeier | Meyerhöfer, Gießelmann, Banse, Müller

Schiedsrichter
Patrick Schwengers

Zuschauer
15.599